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Snapchat mit neuen Datenschutzbestimmungen
Donnerstag, 05.11.2015 23:30:45Snapchat Inc. hat mit seiner Version 9.18 seiner beliebten Bilder-App Snapchat nicht nur ein weiteres Update nachgeliefert sondern gleich die AGB erneuert. Die Änderungen im Datenschutz sind keineswegs Kleinigkeiten, sondern stellen das Konzept Snapchat eigentlich gänzlich auf den Kopf. Oder etwa nicht? Im Internet kursieren bereits jede Menge Berichte über den nun gelockerten Umgang mit Daten seitens Snapchat.
Fotos und Bilder hochladen die sich nach einigen Sekunden von selber "zerstören" und somit nicht in den Tiefen des Internets auf ewig umher-geistern. Gerade diese zeitliche Befristung der hoch-geladenen Bilder macht Snapchat so beliebt unter den Nutzern. Dieses Konzept war einzigartig und fand viel Anklang, ermöglichte es doch das Mitteilen bzw. Versenden von Bildern die man ungern auf Facebook und Co. sehen würde.
Netzwerke wie Facebook machen es vor
Facebook und Instagram beispielsweise verheimlichen schon lange nicht mehr, dass sie die Nutzerfotos speichern und sich selbst die Eigentumsrechte dafür geben. Da viele User die AGB jedoch nicht lesen aber trotzdem bestätigen, stimmen sie diesen oft zu ohne sie überhaupt zu kennen. Jetzt also auch Snapchat.
In der neusten Version behält sich Snapchat Inc. das Recht vor, von Usern gepostete Bilder zu speichern, zu veröffentlichen und sogar an Dritte zu verkaufen. Spätestens hier wird deutlich, in welche Richtung das Ganze geht. Wer den neuen Geschäftsbedingungen und der Datenschutzerklärung zustimmt, gestattet Snapchat also Bilder zu hosten, zu speichern, zu vervielfältigen, zu verteilen und zu bewerben, sowie mit "jeder Art heutiger oder zukünftiger Distributionsmethoden öffentlich zu zeigen".
Interessant ist vor allem, dass explizit selbst Verbreitungsmethoden die heute noch gar nicht erfunden wurden mit in die Datenschutzerklärung mit aufgenommen wurden. Welche diese zukünftigen Verbreitungsmethoden sein werden ist möglicherweise nicht mal den Betreibern von Snapchat bekannt, dennoch gibt man als Nutzer seine Zustimmung sofern man den Dienst weiterhin Nutzen möchte.
Zusätzlich wird die App künftig Nutzer-bezogene Daten sammeln, welche dann anonymisiert für Werbezwecke eingesetzt werden können. Zu diesen Daten zählen unter anderem der Name, das Profilbild, die Stimme des Nutzers, Geräteinformationen, Standortbezogene Faktoren, die Kontakte des Nutzers, Cookies und Verlaufsdaten des Browsers sowie sogar die IP-Adresse.
Snapchat relativiert
Was sich anhört wie die totale Überwachung des Nutzers wird aber von Snapchat Inc. selbst stark relativiert. Die neuen Bestimmungen betreffen demnach lediglich Fotos, welche von Nutzern öffentlich gemacht werden. Der Grund für die neuen Datenschutzbestimmungen sei, dass diese Fotos ein gewisses öffentliches Interesse darstellen und somit erhalten bleiben sollen. Snapchat nennt hier explizit die Dienste "Replay", "Live" und "My Story", andere Bilder würden "in vielen Fällen" weiterhin gelöscht werden wenn der Nutzer dies möchte.
Auch wenn Snapchat mittlerweile klarstellte, dass sich Fotos die man seinen Freunden schickt tatsächlich nach einer Zeit von selber löschen, sollte man dieser Entwicklung kritisch gegenüberstehen. Wenn man bedenkt, dass auch Minderjährige Apps wie Snapchat benutzen, wird das Problem offensichtlich. In Zeiten in denen das Smartphone quasi mithört bekommt das Thema Datenschutz eine ganz neue Dimension. Man kann davon ausgehen, dass mit zukünftigen Verbreitungsmethoden weitere Probleme im Zusammenhang mit der persönlichen Privatsphäre entstehen werden. Wie hieß es doch gleich? Wehret den Anfängen.
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Dieser Artikel ist relevant zu Datenschutz, Snapchat, Bilder versenden, Replay, Live, My Story.
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