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Webprofil Icon Wie viel Einfluss haben Influencer inzwischen?

Sonntag, 04.08.2019 13:46:17

Einige Wochen sind inzwischen seit der EU-Parlamentswahl vergangen und vor allem für die große Koalition in Berlin hat diese Wahl für ein politisches Erdbeben gesorgt. Ausschlaggebend für parteiinterne Spannungen war ein Video des YouTubers Rezo. Abseits allen Lobes für und aller Kritik an diesem Machwerk stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, welche Rolle YouTuber, Blogger und alle anderen relevanten Influencer mittlerweile im gesellschaftlichen Kontext spielen.


Die Politik wirkt dabei hilflos. Wenn eine Partei wie die CDU nicht in der Lage ist, adäquat auf ein Video bzw. auf Vorwürfe eines YouTubers zu reagieren, stellt sich die berechtigte Frage, woran es liegt, dass Spitzenpolitiker einer demokratischen Partei hilflos gegen eine Einzelperson wirken und öffentlicher Kritik nichts entgegenzusetzen vermögen. Ein möglicher Erklärungsansatz ist hier vielleicht in dem Umstand zu finden, dass die CDU schon seit geraumer Zeit (zumindest in Teilen) in der Vergangenheit lebt. So war schon das Internet an sich im Jahr 2013 für Parteichefin Merkel „Neuland“, Influencer sind allerdings noch neuer als das Internet.


Was ist ein Influencer?


Als Influencer werden Personen bezeichnet, die auf Internetplattformen eine große Gefolgschaft (mehr als 10.000 Follower) haben und somit für die Werbeindustrie interessant sind um die relevante Zielgruppe in gewisser Hinsicht zu beeinflussen.


Influencer-Marketing ist ein recht neuer Teilbereich des Marketings. Gerade für die junge Generation spielen sie jedoch eine große Rolle und haben dementsprechenden Einfluss. Die Verantwortung welche Influencer tragen ist daher hoch, die wenigsten von ihnen sind sich dessen wohl wirklich bewusst. Große Unternehmen haben dies schon längst erkannt und picken sich Influencer aus, die eine hohe Reichweite in der jeweils relevanten Zielgruppe haben. Details über Verträge, Bezahlungen und Verpflichtungen sind wenig bekannt, geheime Schleichwerbung, Produkt-Placement oder auch nur das beiläufige Erwähnen von bestimmten Marken oder Produkten lassen sich die Unternehmen einiges Kosten.


Starker Einfluss auf die Meinung von Kindern und Jugendlichen


Instagram, YouTube und Co. sind für die meisten Jugendlichen zu einem festen Bestandteil des täglichen Lebens geworden. Stars der jeweiligen Plattformen nehmen bei der jungen Generation denselben Stellenwert ein, wie Sportler, Musiker und Schauspieler. Schon immer haben sich Stars und Sternchen aus egal welcher Branche für Werbezwecke einspannen lassen. Heute sagt uns eben nicht mehr Michael Jackson, dass Pepsi gut schmeckt oder Boris Becker, dass ein Frühstück nur mit Nutella einen guten Start in den Tag liefert, sondern Rezo, dass es in gewissen Punkten nur eine legitime Meinung geben sollte. Jeder mündige Mensch wird seine eigenen Schlüsse aus solchen Empfehlungen ziehen, problematisch wird es, wenn die Zuschauer dazu nicht in der Lage sind.


Ein wichtiger Punkt ist der, dass eigentlich klare Regeln für Werbung gelten. So muss Werbung prinzipiell immer klar erkenntlich sein. Beim Influencer-Marketing verschwimmt diese Grenze jedoch zunehmend. Erst recht problematisch wird es dann, wenn keine Produkte, sondern Meinungen beworben werden und diese einem jungen, unkritischen Publikum schmackhaft gemacht werden sollen. Hier sollte die Politik, wenn sie in der Gegenwart angekommen ist, Maßnahmen ergreifen um den Umgang mit Influencer-Marketing zu reglementieren.




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Dieser Artikel ist relevant zu Influencer, Politik, EU-Parlamentswahl, YouTube, Instagram.




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