Cyber Attacken können Bundestagswahl vieleicht beeinflussen

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Cyber Attacken können Bundestagswahl vieleicht beeinflussen

Montag, 26.09.2016 17:39:54

Der Chef der Münchener Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, hat wieder einmal vor den potentiellen Folgen von Cyber Attacken gewarnt. Insbesondere könnte die Bundestagswahl im kommenden Jahr Ziel eines solchen Angriffs sein und die Wahl unter Umständen manipulieren. Dies wäre unter Umständen ein Eingriff in die freiheitlich-demokratische Gesellschaft.

Gefahr für die freie Gesellschaft

In der Bild Online Ausgabe wurde am Sonntag ein von dem deutschen Topdiplomaten verfasster Artikel veröffentlicht, indem er über die Gefahren von "Cyber Attacken" für eine freie und demokratische Gesellschaft warnt. Laut Ischinger ist die öffentliche Meinung in "unserer" Gesellschaft anfällig für Cyber Attacken und Propaganda. So würden unter anderem soziale Netzwerke zur Meinungsbildung missbraucht. Diese Netzwerke seinen prädestiniert um Lügen und Falschmeinungen zu verbreiten sowie Propaganda zu publizieren. Drahtzieher hinter diesen Attacken seien "Fremde Mächte wie der sogenannte Islamische Staat oder Russland...".

Deutsche Parteien seien bereits Opfer solcher Attacken geworden, was genau passiert ist erwähnt Ischinger nicht, wohl aber dass diese Angriffe wohl dazu dienen um "Geheimnisse aus dem Berliner Politikbetrieb auszuspähen" und mutmaßt weiter: "um etwas in der Hand zu haben gegenüber kritischen Stimmen, oder gar um die Bundestagswahl im kommenden Jahr zu beeinflussen?" Fragezeichen!!!

Cyberraum ist eine Kampfzone

Ischinger bezeichnet das Internet oder wie er es ausdrückt den "Cyberraum" weiterhin als eine "Kampfzone..." "...in der es keine klare Abgrenzung mehr zwischen Freund und Feind, zwischen wahrer und falscher Information gibt." Ein international geltendes Regelwerk wurde auf der 4. Cyber Security Summit gefordert so Ischinger weiter, das Völkerrecht solle nicht nur Offline sondern auch Online gelten. (Die 4. Cyber Security Summit wurde von der Münchener Sicherheitskonferenz sowie der deutschen Telekom vom 19.09 bis zum 20.09 in Stanford, mitten im Silicon Valley ausgerichtet)

Mündiger Bürger soll sensibilisiert werden

Wolfgang Ischinger regt dazu an, den "mündigen Bürger" weiterhin dafür sensibilisieren, dass die Informationen welche man im Internet und in Sozialen Netzwerken lesen kann nicht mit Qualitätsmedien, also seriöse publizistische Medien wie etwa die Bild zu vergleichen sind. Demnach soll auch die Medienkompetenz des einzelnen Bürgers in einer "offenen Gesellschaft" gestärkt werden.

Wenig konkrete Aussagen

Der in der Bild erschienene Artikel ist jedoch kaum etwas, was man nun als besonders informativ bezeichnen kann. Nicht nur wird hier der Islamische Staat in einem Atemzug mit Russland erwähnt was zumindest leicht in die Richtung unterschwelliger Propaganda geht. Weiterhin wird kaum klar, was Ischinger denn mit Cyberangriffen meint. Den Artikel auf die Bundestagswahl zu beziehen ist auch mehr als reißerisch wenn im Artikel ausschließlich von einer aus der Luft gegriffenen Vermutung die Rede ist. Dass der mündige Bürger sich also hinsichtlich Medienkompetenz sensibilisieren lassen soll ist eine gute Idee, vielleicht startet die Bild mal eine solche Bildungskampagne.

Auf die wahre Gefahr von Cyber Attacken hat Ischinger hingegen schon Ende 2014 hingewiesen, als er sagte dass die gesamte europäische Bankenindustrie lahmgelegt werden könnte, wenn große Internetknotenpunkte wie beispielsweise in Frankfurt für mehrere Stunden ohne Strom wären.